Gründungsprozess einer Anbauvereinigung
Cannabis legal in Deutschland anbauen? Das wird entsprechend des geltenden Cannabisgesetzes unserer Bundesregierung noch in diesem Jahr möglich sein. Besonders attraktiv dürfte für viele Personen der gemeinschaftliche Eigenanbau in einem Cannabis Club sein. Das Hauptziel dieser Gemeinschaft besteht darin, den Anbau und die Weitergabe von Cannabis in kontrollierten und begrenzten Mengen zu koordinieren. Der gemeinsame Anbau dient dazu, den persönlichen Verbrauch seiner Mitglieder zu decken. Besonderer Fokus liegt auf einer gemeinschaftlichen und jugendschutzkonformen Herangehensweise, um die Versorgung der Mitglieder mit Cannabis zu sichern, ohne dabei kommerzielle Interessen zu verfolgen. Solche Vereinigungen, besser bekannt als Cannabis Social Clubs, agieren bereits in Ländern wie Belgien und Spanien.
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1. Wahl der Organisationsform
Eine Anbauvereinigung kann gemäß § 1 Nr. 13 KCanG entweder in Form eines eingetragenen nicht wirtschaftlichen Vereins (e.V.) oder als eine eingetragene Genossenschaft (eG) organisiert sein. Während beide Organisationsformen Möglichkeiten bieten, gemeinsame Ziele zu verfolgen, unterscheiden sie sich in Bezug auf rechtliche Strukturen, Mitgliederanforderungen und wirtschaftliche Aktivitäten.
Im ersten Schritt müsst ihr euch folglich für eine der genannten Organisationsformen entscheiden und den damit verbundenen Gründungsprozess durchlaufen.
In aller Regel ist die Rechtsform des Vereins klar vorzugswürdig, da sich die Gründung und Verwaltung grundsätzlich einfacher, günstiger und zügiger gestaltet.
Gewinnorientiert dürfen beide Vereinigungen nicht agieren. Ein wirtschaftliche Tätigkeit und gewinnorientiertes Handeln kommt insoweit grundsätzlich aber über eine Betreibergesellschaft in Betracht.
2. Einhaltung des Rechtsrahmens
Als Betreiber eines Anbauvereins werdet ihr strenger staatlicher Regulierung unterliegen und mit einer Reihe an bürokratischen und organisatorischen Herausforderungen konfrontiert. Die erste größere Hürde, die es zu überwinden gilt, ist der Antrag auf Erlaubnis:
Wer in einem Cannabis Social Club als Anbauvereinigung gemeinschaftlich Cannabis anbauen und zum Eigenkonsum an seine Mitglieder weitergeben möchte, bedarf hierzu einer Erlaubnis der zuständigen Behörde.
Die konkreten Voraussetzungen für die Erteilung der Erlaubnis sind aus den § 11 ff. des Gesetzesentwurfs zum KCanG ersichtlich. Insbesondere sind die folgenden Anforderungen zu erfüllen und kontinuierlich zu gewährleisten:
• Die Vereinssatzung muss für Anbauvereinigungen spezifische Elemente aufweisen und rechtlich einwandfrei konzipiert sein;
• Die Anbauvereinigung muss Auflagen zu Jugendschutz und zur Prävention erfüllen. Sie muss insbesondere Jugendschutz-, Sucht- und Präventionsbeauftragte ernennen, die über nachgewiesene Sachkenntnisse verfügen. Auch sind die Anbauvereinigungen verpflichtet mit der lokalen Suchtpräventions- oder Beratungsstelle zusammenzuarbeiten (§ 23 KCanG);
• Es gibt weitgehende Anforderungen an Qualitätssicherung (§ 18 KCanG), Dokumentation- und Mitteilungspflichten (§ 26 KCanG) sowie an Sicherung und Transport (§ 22 KCanG).
Erst nachdem alle Voraussetzungen erfüllt sind, stellt der Cannabis Social Club schriftlich oder elektronisch einen Antrag auf Erlaubnis und fügt sämtliche gemäß § 15 Abs. 4 KCanG notwendigen Angaben und Nachweise in deutscher Sprache hinzu.
Die Integration eines Verwaltungssystems ist hier eine sinnvolle Option, um langfristig Kosten, Frustration und Arbeitsaufwand gering zu halten sowie die gesetzlichen Anforderungen kontinuierlich umzusetzen. Werden die gesetzlichen Anforderungen nicht dauerhaft umgesetzt, droht der Entzug der erteilten Anbaulizenz.
3. Werbung und Anbauplanung
Mit Inkrafttreten des Cannabisgesetzes ist nach § 6 KCanG ein allgemeines Werbe- und Sponsoringverbot für Cannabis und für die Anbauvereinigungen vorgesehen. Gegenwärtig gelten die Werbe- und Sponsoringverbote noch nicht, weil das KCanG noch nicht in Kraft getreten ist. Dementsprechend kann die zeitliche Phase bis zum Inkrafttreten noch genutzt werden, um eine Community aufzubauen und eure Anbauvereinigung bekannt zu machen.
Gemäß § 19 KCanG ist vorgesehen, dass Anbauvereinigungen an jedes Mitglied bis zu 50 Gramm Cannabis pro Monat zum Eigenkonsum weitergeben dürfen (bzw. bis zu 30 Gramm Cannabis an Mitglieder, die das 18. Lebensjahr, aber noch nicht das 21. Lebensjahr vollendet haben). Damit ihr den voraussichtlichen Bedarf eurer Mitglieder decken könnt, erstellt ihr ein bedarfsorientiertes Anbaukonzept. Ausgangspunkt des Anbaukonzeptes eines Cannabis Social Clubs sollte die Wahl eines geeigneten Grundstückes bzw. Gebäudes sein. Die Auswahl der Flächen muss unter Berücksichtigung von Abstandsflächen zu Kinder- und Jugendeinrichtiungen erfolgen und mit dem geltenden Baurecht im Einklang stehen.
Neben ausreichender Energieversorgung sowie Anbaufläche sollte ein passendes Gebäude unbedingt ein auf Pflanzenzucht ausgerichtetes Klimasystem vorweisen. Die Möglichkeit während des Anbaus auf die Umweltbedingungen Einfluss nehmen zu können, erleichtert es die gewünschte Qualität zu erzielen und den Gesundheitsschutz zu gewährleisten.
4. Implementierung von 420+
Das Regulierungsmodell des Gesetzgebers in Deutschland für die Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken ist sehr umfangreich. Ein zentrales Anliegen dabei ist die Sicherstellung, dass das konsumierte Cannabis aus einer kontrollierten Umgebung stammt. Zu diesem Zweck haben wir eine Software für die Cannabisproduktion mit Compliance-Strukturen entwickelt, die speziell auf die rechtlichen Anforderungen dieses Modells zugeschnitten ist. Unsere Software 420+ berücksichtigt alle entscheidenden Elemente und bündelt sie auf einer Service Plattform in verschiedenen Software Module:
Anbau:
Digitale Workflows für Cannabisproduktion setzen wir in dem Modul Anbau ein, um Prozesse effizienter zu gestalten. Dazu gehören automatisierte Arbeitsprotokolle, Dienstpläne, Wartungsprotokolle und eine Fernüberwachung über IoT-Gateways. Diese Technologien ermöglichen eine bessere Kontrolle und Verwaltung der Anbauprozesse, um die Produktivität und Sicherheit zu erhöhen. Notfallpläne und Track & Trace-Lösungen sind ebenfalls mit diesem Modul vernetzt, um die Prozesssicherheit zu verbessern und Abläufe transparent zu dokumentieren. Bei jeder Weitergabe von Cannabis wird eine neutrale Verpackung mit einem QR-Code versehen, der in Kombination mit unserer App nachweist, dass der Inhalt legal weitergegeben und hergestellt wurde. Diese Funktion ist außerdem wichtig für die jährliche Meldung an die Behörden, da Produktions- und Weitergabemenge übermittelt werden müssen.
Dokumente:
Unser zentrales Dokumentenmanagementsystem (DMS) für Cannabis-Anbauvereinigungen optimiert die Erstellung, Speicherung und das Teilen von Dokumenten, fördert die Effizienz und sichert die Einhaltung von Vorschriften. Die Lösung bietet höchste Datensicherheit durch verschlüsselte Speicherung und ermöglicht eine nahtlose Integration in Track & Trace-Systeme, wodurch der gesamte Produktionsprozess transparent wird. Wir verwenden eine symmetrische Verschlüsselung zur Pseudonymisierung der Mitgliederdaten, um zu gewährleisten, dass diese Informationen nicht an unbefugte Dritte weitergegeben werden. Jeder Schritt innerhalb unserer Software wird dokumentiert, um die Einhaltung der Vorschriften zu garantieren und erforderlichenfalls gegenüber den Überwachungsbehörden einen entsprechenden Nachweis erbringen zu können.
Mitglieder:
Unsere zentrale Mitgliederverwaltung für Cannabis Social Clubs ermöglicht eine einfache Verwaltung von Mitgliedsdaten, rollenspezifische Zugriffsrechte, sichere Speicherung und die Bearbeitung von Beitrittsanfragen. Mitgliederprofile enthalten wichtige Daten und ermöglichen die Erstellung digitaler Mitgliederausweise. Darüber hinaus können Mitglieder über die Integration unserer digitalen Workflows in jeden Arbeitsschritt eingebunden werden und erhalten über die Software Benachrichtigungen, sobald dem Mitglied Aufgaben in der Cannabisproduktion der Anbauvereinigung zugewiesen worden sind.
Finanzen:
Mit diesem Software Modul kombinieren wir die finanziellen Mitgliedsbeiträge mit einem digitalen Creditsystem. Dieses System unterstützt einen rechtskonformen Weitergabeprozess, indem es die Beteiligung der Mitglieder berücksichtigt und eine transparente Verwaltung ermöglicht. Zudem integriert es SEPA-Lastschriftmandate, eine Authentifizierung der Mitglieder bei der Abgabe von Cannabis und trägt aufgrund des enthaltenen Mitwirkungskonzeptes einen wesentlichen Teil zu dem Track & Trace-System und damit zur lückenlosen Rückverfolgbarkeit bei.
Compliance:
Das Modul Compliance umfasst ein System zur Einhaltung von Vorschriften, inklusive Überwachung, Dokumentation und Benachrichtigung bei sicherheitsrelevanten Vorgängen wie Transport und Lagerung. Es umfasst Checklisten, Audit-Trails, Personen- und Rollenmanagement, sowie Alarmsysteme, um den Betrieb sicher und regelkonform zu gestalten.
Wir arbeiten mit auf die Cannabisbranche spezialisierten Rechtsanwälten zusammen. Diese sichern unser Service Plattform rechtlich ab und unterstützen bei der Erstellung von Satzungen, Beitragsordnungen, Verträgen, Konzepten und der Antragstellung für die Anbaulizenz usw.
Warum solltet ihr 420+ nutzen?
Wir setzen auf Transparenz. Der Schutz der Konsumenten steht an oberster Stelle. Jedoch ist es ebenso wichtig, dass die Club-Betreiber mit vertretbaren Aufwand die Umsetzung der gesetzlich vorgesehenen Verpflichtungen nachweisen können. Das deutsche Regulierungsmodell für Cannabis verlangt kontrollierte Produktionsumgebungen. Die 420+ Software bietet deshalb spezialisierte Module für Anbau, Dokumentenmanagement, Mitgliederverwaltung, Finanzen und Compliance, um alle rechtlichen Anforderungen zu erfüllen. Diese Module ermöglichen effiziente Prozesse, sichere Datenspeicherung, transparente Rückverfolgbarkeit und rechtskonforme Verwaltung. Durch die Zusammenarbeit mit spezialisierten Anwälten wird die Plattform rechtlich abgesichert und unterstützt bei der Antragsstellung für Anbaulizenzen sowie der Erstellung von Satzungen und Verträgen.
Unsere Lösung bietet letzten Endes nicht nur Rechtssicherheit, sondern auch eine erhebliche Arbeitserleichterung und komplette Digitalisierung aller Prozesse der Anbauvereinigung. Damit reduzieren wir den notwendigen Arbeitsaufwand für Verwaltung und Organisation auf ein Minimum und ermöglichen eine Produktions- und Effizienzsteigerung für jeden Grower.