Vegetative vs. generative Phase

Die Cannabispflanze durchläuft zwei Hauptphasen in ihrem Lebenszyklus: die vegetative Phase (Wachstumsphase) und die generative Phase (Blütephase). In der vegetativen Phase entwickelt die Pflanze Blattmasse, Stängelstruktur und Wurzelsystem – die Grundlage für späteren Ertrag. Diese Phase ist geprägt durch intensives Wachstum und gesteigerten Stickstoffbedarf (N).

Sobald die Pflanze in die generative Phase übergeht – ausgelöst durch Veränderungen im Lichtzyklus oder genetisch fixiert (siehe unten) – verschiebt sich der Fokus: Die Energie fließt nun in Blütenbildung, Harzproduktion und Aromenausbildung. Dabei verändern sich auch die Nährstoffbedürfnisse: Der Bedarf an Phosphor (P) und Kalium (K) steigt deutlich an, während Stickstoff zurückgefahren wird, um unerwünschte Streckung zu vermeiden.

Ein präzises Verständnis dieser Phasen ist essenziell für die Steuerung von Bewässerung, Nährstoffgabe und Klimaparametern – und damit für Ertrag und Qualität.

Photoperiodische Steuerung: 18/6 vs. 12/12

Die Lichtdauer – also die sogenannte Photoperiode – ist der wichtigste äußere Faktor zur Steuerung des Lebenszyklus photoperiodischer Cannabissorten. In der vegetativen Phase wird üblicherweise ein Lichtzyklus von 18 Stunden Licht / 6 Stunden Dunkelheit (18/6) eingesetzt. Dieses künstlich verlängerte Tageslicht signalisiert der Pflanze, dass „Sommertage“ herrschen – sie wächst weiter, ohne zu blühen.

Erst durch Umstellung auf 12/12 (12 Stunden Licht / 12 Stunden Dunkelheit) wird die generative Phase ausgelöst: Die Pflanze „denkt“, der Herbst beginne, und reagiert mit Blütenbildung. Diese photoperiodische Steuerung ist bei den meisten Kultivaren Standard – sie erlaubt präzise Kontrolle über Wuchsform, Höhe und Blütezeitpunkt.

In Indoor- und Gewächshauskulturen ist die richtige Photoperiode entscheidend für planbare Erntefenster und gleichbleibende Qualität. Fehler – etwa Lichtleckagen während der Dunkelphase – können zu Stress, Zwittern oder Ertragsverlust führen.

Unterschied zwischen Auto- und Fotoperiodiksorten

Cannabispflanzen lassen sich grob in zwei genetische Steuerungstypen unterteilen: photoperiodisch blühende Sorten und automatisch blühende Sorten (Autoflowers).

Fotoperiodische Sorten beginnen erst zu blühen, wenn sich das Lichtregime verändert – typischerweise bei einer Umstellung von 18/6 auf 12/12. Sie ermöglichen damit eine gezielte Steuerung des Pflanzenwachstums: Züchter:innen können die vegetative Phase verlängern, um kompaktere oder größere Pflanzen zu erzeugen, und erst dann gezielt die Blüte auslösen.

Autoflowers hingegen durchlaufen ihren gesamten Lebenszyklus unabhängig von der Lichtdauer. Ihre Blüte beginnt automatisch nach etwa 3–5 Wochen, unabhängig von externen Reizen. Sie eignen sich daher besonders für schnelle, unkomplizierte Kulturen oder Umgebungen mit schwieriger Lichtsteuerung – etwa im Freiland oder bei kontinuierlicher Beleuchtung.

Unterschiede im Anbau:

Kriterium Fotoperiodisch Autoflower
Steuerung der Blüte Lichtdauer (12/12) Genetisch festgelegt
Zyklusdauer 10–16 Wochen 8–12 Wochen
Kontrollierbarkeit Hoch (anpassbar) Geringer
Ertragspotenzial Höher (bei optimaler Steuerung) Eher begrenzt
Lichtempfindlichkeit Hoch (kein Licht in Dunkelphase) Robust
Ideal für Indoor & Gewächshaus Freiland & kompakte Kulturen

Bedeutung von Root-Zone-Management (Substrat, pH, EC)

Die Wurzelzone ist das Versorgungszentrum jeder Cannabispflanze – und ein hochsensibler Ort, an dem Nährstoffaufnahme, Wasserhaushalt und mikrobielle Aktivität zusammenwirken. Ein präzises Root-Zone-Management ist daher essenziell für gesundes Wachstum, stabile Blütenentwicklung und reproduzierbare Qualität.

  1. Substratauswahl und -struktur:

    Cannabis kann in verschiedenen Substraten kultiviert werden – darunter Kokos, Steinwolle, Erde oder hydroponische Systeme (z. B. NFT, DWC). Entscheidend ist, dass das Substrat eine ausgewogene Luft-Wasser-Verteilung ermöglicht und eine stabile Pufferung für Nährstoffe bietet.

  2. pH-Wert in der Wurzelzone:

    Der pH-Wert steuert die Verfügbarkeit vieler essenzieller Nährstoffe. In zu saurer oder zu basischer Umgebung geraten Nährstoffe wie Eisen (Fe), Mangan (Mn) oder Phosphor (P) in einen Bindungszustand, der für die Pflanze nicht mehr aufnehmbar ist.

  • Idealbereich (je nach System):

    • Erde: 6,0 – 6,5
    • Kokos: 5,8 – 6,2
    • Hydroponik: 5,5 – 6,0
  1. Elektrische Leitfähigkeit (EC):

    Die EC misst die Konzentration gelöster Salze im Gießwasser bzw. im Drain. Ein zu hoher EC-Wert kann zu Osmosestress, Verbrennungen und Nährstoffantagonismen führen. Ein zu niedriger EC kann Mangelerscheinungen hervorrufen.

  • Typische EC-Richtwerte:

    • Wachstum: 1,2 – 1,8 mS/cm
    • Blüte: 1,8 – 2,4 mS/cm
    • Spülphase: < 0,5 mS/cm
  1. Drain-Management:

    In geschlossenen Systemen (z. B. Kokos oder Steinwolle) sollte regelmäßig der Drain gemessen werden, um pH- und EC-Wert im Wurzelraum rückwirkend zu kontrollieren und gezielt zu justieren.

Nährstoffmanagement und EC-Steuerung

Die gezielte Versorgung mit Nährstoffen ist einer der wichtigsten Steuerungshebel im professionellen Cannabisanbau. Fehler in der Nährstoffgabe führen schnell zu sichtbaren Mangel- oder Überschusssymptomen, beeinflussen das Wachstum und mindern Qualität und Ertrag. Deshalb ist Nährstoffmanagement ein Kernbestandteil jeder kultivierten Produktionsstrategie – gerade im regulierten Umfeld.

Makro- und Mikronährstoffe: Die Basis jeder Pflanzenernährung

Cannabispflanzen benötigen eine Vielzahl an Nährstoffen, die in zwei Hauptgruppen unterteilt werden:

  • Makronährstoffe: Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K) – das sog. NPK-Trio – sind grundlegend für vegetatives Wachstum, Blütenbildung und Zellstoffwechsel. Daneben: Calcium (Ca), Magnesium (Mg), Schwefel (S).
  • Mikronährstoffe: Eisen (Fe), Zink (Zn), Mangan (Mn), Bor (B), Kupfer (Cu) u. a. – essenziell in kleinsten Mengen, aber unverzichtbar für Enzymprozesse und Hormonregulation.

Phasenspezifische Düngestrategien

Die Nährstoffbedürfnisse verändern sich je nach Lebensphase der Pflanze:

  • Wachstumsphase: Hoher Stickstoffbedarf (N) für Blattmasse, moderater Bedarf an P und K.
  • Blütephase: Erhöhter Kalium- und Phosphorbedarf für Blütenbildung, reduzierter Stickstoffbedarf zur Vermeidung von Blattlast.

Praxisbeispiel:
Ein klassisches Verhältnis für die Wachstumsphase kann bei NPK 3-1-2 liegen, in der Blütephase bei 1-2-3 – abhängig von Sorte, Substrat und Lichtintensität.

EC- und pH-Wert im Substrat: Feinsteuerung mit großer Wirkung

Die elektrische Leitfähigkeit (EC) dient als Indikator für die Konzentration gelöster Nährsalze – also für die tatsächliche Nährstoffdichte im Gießwasser oder Drain. Eine regelmäßige EC-Kontrolle ermöglicht Rückschlüsse auf:

  • Verbrauchsverhalten der Pflanze
  • Überdüngung oder Mangel
  • Notwendigkeit einer Nährstoffspülung

pH-Wert: Steuert die Bioverfügbarkeit – z. B. ist Eisen (Fe) unter pH 6 optimal aufnehmbar, während Phosphor (P) bei pH > 7 fixiert wird.

Nährstoffinteraktionen und Antagonismen

Ein häufiger Fehler: Einzelne Nährstoffe werden isoliert betrachtet – dabei beeinflussen sie sich gegenseitig:

  • Calcium-Magnesium-Antagonismus: Ein Zuviel an Calcium kann die Magnesiumaufnahme blockieren – und umgekehrt.
  • Kalium-Überschuss: Reduziert die Aufnahme von Magnesium und Calcium, erhöht das Risiko für Blütenprobleme (z. B. Blütennekrose).
  • Stickstoff-Phosphor-Interaktion: Stickstoffüberschuss in der Blütephase kann die Phosphataufnahme hemmen.

Crop Steering: Der Schlüssel zur kontrollierten Qualität

Crop Steering beschreibt die gezielte Lenkung des Pflanzenwachstums durch Anpassung der Umweltbedingungen – mit dem Ziel, je nach Phase entweder vegetatives oder generatives Wachstum zu fördern. Statt die Pflanze einfach „wachsen zu lassen“, wird ihr Verhalten aktiv beeinflusst. Dieses Prinzip ist in modernen Produktionsbetrieben ein wichtiges Steuerungsinstrument zur Qualitäts- und Ertragsoptimierung.

Steuergrößen: Klima, Licht, Substrat

Die wichtigsten Einflussfaktoren im Crop Steering sind:

  • VPD (Vapor Pressure Deficit): Gibt an, wie stark die Pflanze zur Transpiration angeregt wird. Ein hoher VPD fördert generatives Wachstum (z. B. Blütenbildung), ein niedriger VPD eher das vegetative Wachstum (z. B. Blattmasse).
  • DLI (Daily Light Integral): Bestimmt, wie viel Licht die Pflanze pro Tag tatsächlich verwerten kann. Höhere DLI-Werte steigern die Photosyntheseleistung – entscheidend für Blütenqualität.
  • EC-Drift und Substratfeuchte: Über gezielte Schwankungen im elektrischen Leitwert (EC) lassen sich Nährstoffverfügbarkeit und Osmoseprozesse steuern. Trocknungszyklen im Substrat beeinflussen zusätzlich das Wurzelwachstum.

Ziel: Balance statt Maximierung

Crop Steering zielt nicht auf einseitige Maximierung, sondern auf ein dynamisches Gleichgewicht zwischen vegetativem und generativem Wachstum – abgestimmt auf Sorte, Zyklus und Produktionsziel. Gerade bei hochwertigen Blütensorten entscheidet die Feinsteuerung über Konsistenz und Wirkstoffprofil. Erfolgreiches Crop Steering verlangt daher nicht nur Technik, sondern auch Erfahrung in der Interpretation pflanzlicher Reaktionen.

Datengestützte Steuerung im Indoor- und Gewächshausanbau

Moderne Cannabiskultivierung ist ohne digitale Steuerung und Sensorik kaum mehr vorstellbar. Besonders in kontrollierten Umgebungen wie Indoor-Anlagen einer Anbauvereinigung ist die datengestützte Überwachung mit der Cannabis Social Club Software der entscheidende Faktor für gleichbleibende Qualität, effiziente Ressourcennutzung und regulatorische Nachweisfähigkeit.

Sensorik & Monitoring: Was gemessen wird, kann gesteuert werden

Entscheidende Umweltparameter, die permanent erfasst und dokumentiert werden sollten:

  • Temperatur – beeinflusst Transpiration, Photosyntheserate und VPD.
  • Luftfeuchtigkeit – wichtig für Blattgesundheit und Verdunstungsregulation.
  • CO₂-Konzentration – wirkt als Wachstumsbooster, aber nur im richtigen Verhältnis zu Licht und Temperatur.
  • Lichtintensität und Photoperiode – maßgeblich für Phasensteuerung und DLI-Optimierung.
  • Substratparameter – wie Feuchtigkeit, EC und pH direkt an der Wurzelzone.

Diese Daten bilden die Grundlage für präzise Regelung – ob manuell oder automatisiert.

Automatisierte Bewässerung mit Rücklaufkontrolle

Ein besonders sensibler Bereich ist die Bewässerung. Automatisierte Systeme ermöglichen nicht nur bedarfsgerechte Wasser- und Nährstoffzufuhr, sondern auch eine Rücklaufanalyse: Das Drainagewasser wird analysiert, um Rückschlüsse auf die Nährstoffaufnahme und EC-Drift zu ziehen. So kann das Substrat gezielt „gelenkt“ werden – ein Kernbestandteil erfolgreichen Crop Steerings.

Datenintegration für mehr Sicherheit und Transparenz

Durch die Integration aller Sensordaten in ein gemeinsames Steuerungssystem lassen sich:

  • Prozesse rückverfolgbar dokumentieren,
  • Abweichungen frühzeitig erkennen,
  • Ressourcen gezielt optimieren,
  • und Compliance-Anforderungen (z. B. GACP/GMP) prozessintegriert erfüllen.

Besonders im professionellen Umfeld ersetzt die digitale Steuerung nicht nur das Bauchgefühl, sondern wird zur Voraussetzung für reproduzierbare Ergebnisse – und damit für wirtschaftlichen Erfolg.

Gezielter Stress für mehr Blütenqualität

Nicht jeder Stress ist schlecht – zumindest nicht in der Pflanzenproduktion. In der modernen Cannabiskultur haben sich verschiedene gezielte Stressmethoden etabliert, um die Blütenmasse, Harzbildung und Terpenprofil gezielt zu verbessern. Dabei geht es nicht um willkürliche Belastung, sondern um kontrollierte Reize, die die Pflanze zu vorteilhaften Anpassungsreaktionen anregen.

  1. Erhöhter Salzstress in der Spätblüte (EC-Steuerung)

Durch eine bewusste Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit (EC-Wert) im Substrat gegen Ende der generativen Phase wird der Pflanze ein schwierigeres Milieu simuliert. Die Reaktion: Sie investiert vermehrt in die Reproduktion – also Blütenbildung und Harzproduktion – um ihr Überleben zu sichern.

  • Typisch sind EC-Erhöhungen von 2.0–2.4 mS/cm (abhängig von Genetik und Medium).
  • Achtung: Nur bei stabilen Pflanzen, mit Drain-Kontrolle und Rückspülmöglichkeit.
  1. Kaliumdominierte Düngestrategie in der Endblüte

Reduziert man den Stickstoffgehalt zugunsten von Kalium (K), wird das vegetative Wachstum gehemmt – die Pflanze konzentriert sich stärker auf Blütenreifung und Zelldruck. Dies führt oft zu dichteren Buds mit verbessertem Trockengewicht.

  • Ergänzend kann Magnesium (Mg) in moderater Dosis helfen, die Photosyntheseleistung aufrechtzuerhalten.
  • Eine begleitende Lichtintensitätsreduktion („soft fade“) kann diesen Prozess zusätzlich fördern.
  1. Defizitbewässerung & kontrollierter Wasserstress

Leichter, gezielt eingeleiteter Wasserstress kann hormonelle Signalwege (z. B. Jasmonat-Produktion) aktivieren, die zur erhöhten Bildung sekundärer Pflanzenstoffe wie Terpenen und Flavonoiden führen. Diese Methode eignet sich besonders in den letzten Tagen vor der Ernte – als „Flush+Dry-Stress“-Kombination.

  • Wichtig: In der Regel nur mit exakter Feuchtigkeitskontrolle (Sensorik) umsetzbar.
  • Unterstützt das Aromaprofil bei Sorten mit hohem Terpenpotenzial.
  1. Silicium und Calciumanwendungen zur Strukturstärkung

Zwar nicht direkt stressinduzierend, aber adaptogen: Silicium und Calcium stärken die Zellwandstruktur, verbessern die Trockenmassebildung und machen die Pflanze widerstandsfähiger gegenüber physischem und osmotischem Stress.

  • Besonders bei aeroponischen oder hydroponischen Systemen einsetzbar.
  • Fördert die mechanische Dichte der Blütenstände.
  1. Keine PGRs – aber hormetisches Denken

In Nordamerika kursieren PGRs (Plant Growth Regulators) wie Daminozid oder Paclobutrazol – in Deutschland sind diese verboten und nicht mit Konsumentenschutz vereinbar. Dennoch kann man das Prinzip der Hormesis adaptieren: Kleine, kontrollierte Reize führen zu überproportionalen positiven Effekten – etwa durch Licht-, EC- oder Luftfeuchteänderungen.

Hinweis: Nur für erfahrene Grower mit Monitoring-Tools

Diese Methoden sind nichts für Anfänger. Sie verlangen präzise Steuerung von EC, pH, Temperatur, VPD und Lichtintensität – am besten mit automatisierter Sensorik und digitalen Kontrollsystemen. Gerade bei Anbau von Cannabis ist Rückverfolgbarkeit, Reproduzierbarkeit und Reinheit oberstes Gebot.

Cannabisorten bewusst auwählen

Die genetische Grundlage einer Cannabispflanze bestimmt weit mehr als nur ihr äußeres Erscheinungsbild. Sie beeinflusst, wie effizient Nährstoffe aufgenommen werden, wie die Pflanze auf Umweltreize reagiert – und nicht zuletzt, welche Wirkstoff- und Aromaprofile sich am Ende ausbilden. Wer auf Qualität und Standardisierung setzt, muss Sortenwahl und genetische Stabilität bewusst mitdenken.

Einfluss der Genetik auf Anbau und Nährstoffaufnahme

Jede Genetik hat spezifische Bedürfnisse: Manche Sorten benötigen ein höheres Stickstoffniveau in der Wachstumsphase, andere sind besonders empfindlich gegenüber EC-Schwankungen oder neigen zur Kalzium-Magnesium-Problematik. Auch der internodale Abstand, die Blütendichte oder das Wurzelverhalten sind genetisch geprägt – und bestimmen damit maßgeblich das ideale Anbau- und Steuerungsschema.

Terpenprofil gezielt beeinflussen – durch kontrollierten Stress

Das Terpenprofil – also die aromatischen und pharmakologisch wirksamen Inhaltsstoffe – ist nicht nur genetisch determiniert, sondern konditionierbar. Durch gezieltes Stressmanagement (z. B. Lichtintensität, moderate Trockenphasen, kontrollierte Temperaturschwankungen) können bestimmte Terpene in der Blütephase verstärkt ausgebildet werden. Auch die Erntezeitpunktwahl beeinflusst die Zusammensetzung des Profils erheblich.

Stabilität vs. Ertrag – ein strategischer Zielkonflikt

Hybridsorten mit hohem Ertragspotenzial sind nicht immer genetisch stabil. Für gleichbleibende Wirkstoffwerte und Terpenprofile – etwa im medizinischen Einsatz – sind Stabilität, Homogenität und Wiederholbarkeit entscheidend. Das stellt besondere Anforderungen an die Selektion, aber auch an die Dokumentation der Genetikpflege im Betrieb: Klonmanagement, Mutterpflanzenpflege und Batch-Tracing werden zur Pflicht.