Die Geschichte der Prohibition von Cannabis ist ein komplexes Zusammenspiel internationaler Ereignisse, politischer Entscheidungen und gesellschaftlicher Strömungen. Ihre Zusammenfassung beleuchtet wichtige Ereignisse und Akteure, die zu dem heutigen Verbot von Cannabis geführt haben.
Anfang des 20. Jahrhunderts, speziell bei der Genfer Opiumkonferenz 1925, begann der Wandel in der Wahrnehmung von Cannabis. Hier wird der Einfluss Ägyptens deutlich, das Cannabis aufgrund der Annahme, es mache die Bevölkerung faul und arbeitsscheu, auf die Verbotsliste setzen ließ. Dieser Schritt, gefolgt von der deutschen Gesetzgebung 1929, zeigt, wie langsam und zögerlich Länder anfingen, Cannabis zu regulieren.
USA als Treiber der Prohibition von Cannabis
In den USA verstärkte sich die Anti-Cannabis-Bewegung im Kontext der Alkoholprohibition und der Wirtschaftskrise. Harry J. Anslinger, Leiter des Federal Bureau of Narcotics, nutzte die Gelegenheit, um Cannabis als Gefahr darzustellen und damit seine Behörde relevant zu halten. Durch gezielte Propaganda, rassistische Untertöne und die Unterstützung mächtiger Industrien, wie der Nylon- und Papierproduktion, wurde Cannabis in der öffentlichen Wahrnehmung kriminalisiert.
Schließlich verdeutlichte die Einführung des Marijuana Tax Act 1937 in den USA , wie tiefgreifend die Auswirkungen dieser Kampagne waren. Der Akt symbolisierte nicht nur ein de facto Verbot von Cannabis, sondern auch den Einfluss der Medien und Industrie auf die Gesetzgebung.
Die Verschärfung der Drogengesetze in den 1970er-Jahren, ausgelöst unter anderem durch die Reaktion auf die 68er-Bewegung und Nixons “War on Drugs”, führte zu einer weltweiten Welle von Verboten und einer intensivierten Strafverfolgung. In Deutschland wurde das Betäubungsmittelgesetz 1971 eingeführt, was die Verschiebung des Fokus auf Konsumenten verdeutlicht.
Diese historische Entwicklung zeigt, wie internationale Ereignisse, politische Kampagnen und wirtschaftliche Interessen die Wahrnehmung und Gesetzgebung bezüglich Cannabis geprägt haben.
Weltweit steigende Entkriminalisierung
Seit den 1990er Jahren ist die Cannabisgesetzgebung ein anschauliches Beispiel dafür, wie sich die globale Perspektive auf diese Pflanze verändert hat. Ihre Ausführungen zeigen einen klaren Trend von striktem Verbot hin zu zunehmender Akzeptanz und Legalisierung, sowohl zu medizinischen als auch zu Freizeitzwecken.
Israel spielte in den 1990er Jahren eine Vorreiterrolle, indem es Cannabis zu medizinischen Zwecken legalisierte und sich als ein führendes Land in der Cannabisforschung etablierte. Die Entdeckung des Endocannabinoid-Systems und der Cannabis-Rezeptoren in diesem Zeitraum markierte einen wesentlichen Durchbruch in der Wissenschaft, der das Verständnis über die Wirkungen von Cannabis revolutionierte und die Grundlage für seine medizinische Anwendung bildete.
Die Zulassung von Cannabis für medizinische Zwecke in vielen Ländern weltweit zeigt, wie sich die Einstellung zur Cannabisnutzung verändert hat. Medizinisches Cannabis wird zunehmend als wertvolle Medizin in der Behandlung verschiedener Krankheiten und Zustände anerkannt.
USA heute mit führender Rolle in der Legalisierung
Besonders bemerkenswert ist die Rolle der USA in dieser Entwicklung. Als einst treibende Kraft hinter der weltweiten Prohibition von Cannabis, nahmen die USA mit der Legalisierung in Colorado und Washington State im Jahr 2012 eine führende Rolle in der Bewegung zur Legalisierung von Cannabis ein. Dieser Schritt signalisierte eine signifikante Veränderung in der öffentlichen Meinung und der politischen Landschaft in Bezug auf Cannabis.
In Deutschland ist die Entwicklung langsamer, aber dennoch bedeutend. Die Legalisierung von medizinischem Cannabis im Jahr 2017 war ein entscheidender Moment, der die Tür für zukünftige Veränderungen hinsichtlich des Verbots von Cannabis öffnete. Es folgte dass Eckpunktepapier zur Legalisierung von 2022 war ein wichtiger Schritt in Richtung einer umfassenderen Cannabispolitik. Das das Thema die Gesellschaft anspricht, bemerken wir auch in unserem Cannabis Club.
Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie sich die internationale Gemeinschaft allmählich von einem restriktiven Ansatz zu einem mehr akzeptierenden und regulierten Umgang mit Cannabis bewegt. Von medizinischer Nutzung bis hin zur Freizeitlegalisierung, die Cannabispolitik durchläuft weltweit eine Phase der Transformation, reflektiert in den veränderten Gesetzen und Einstellungen verschiedener Länder.
Konsum trotz Prohibition von Cannabis?
Allerdings sind diese Entwicklungen keineswegs verwunderlich, sondern schlichtweg die logische Konsequenz aus der zunehmenden Verbreitung von Cannabis:
- Zunahme unter jungen Erwachsenen: Der Cannabiskonsum ist insbesondere unter jungen Erwachsenen gestiegen. Fast 50% der 18- bis 25-Jährigen hatten laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Jahr 2019 mindestens einmal Cannabis ausprobiert. Bei den 12- bis 17-Jährigen war es jeder Zehnte. Regelmäßiger Konsum wird von 5,7% der 18- bis 25-Jährigen berichtet.
- Gesamtkonsum: Gemäß einer Haucap-Studie sei in Deutschland mit über 4 Millionen Konsumenten von Cannabis zu rechnen. Dies würde einem gewaltigen Marktwert entsprechen, von dem derzeit ein Großteil in die organisierte Kriminalität fließt.
Cannabis als Genussmittel ist offensichtlich schon lange in Deutschland angekommen und erfreut sich großer Beliebtheit, insbesondere unter jungen Erwachsenen. Außerdem scheint sich hinter Cannabis ein gigantischer Markt mit einem erheblichen wirtschaftlichen Potential zu verbergen.